Über einen Adler der sich für eine Henne hielt.
Ein Mann fand bei einem Spaziergang das Ei eines Adlers.
Er nahm es mit nach Hause und legte es zu den Eiern einer Henne.
Zusammen mit den Kücken schlüpfte der Adler.
Er wuchst mit ihnen auf und verbrachte sein ganzes Leben mit ihnen.
Er lernte mit den Füßen zu scharren, Körner zu picken und zu gackern.
Gelegentlich tat er es auch den Hühnern gleich, flatterte etwas mit den Flügeln und flog ein paar Meter.
So verging Jahr um Jahr und der Adler wurde alt.
Eines Tages sah er einen prächtigen Vogel, der hoch oben am Himmel majestätisch seine Kreise zog.
Bewundernd blickte der alte Adler nach oben.
"Wer ist das?" fragte er ein Huhn, dass gerade neben ihm stand. "Das ist der Adler, der König der Lüfte", antwortete das Huhn. "Wäre es nicht herrlich, wenn wir auch so hoch am Himmel kreisen könnten?" "Vergiss es", sagte das Huhn. "Wir sind Hühner."
Der Adler, der sich für eine Henne hielt war traurig, so gerne wäre er in den Himmel aufgestiegen.
Er begnügte sich jedoch damit, nicht fliegen zu können. Und er lebte und starb in dem Glauben, ein Huhn gewesen zu sein.
Sein Bild von sich verhinderte, dass er seiner Bestimmung gemäß lebte.
Quelle unbekannt
Ist es nicht so, dass wir innerhalb unserer eigenen Grenzen leben, die wir uns durch unser Denken setzen?
Ich glaube, dass es letztendlich wirklich darum geht, zu schauen ob das Bild, das man von sich hat, einen daran hindert, das zu tun und zu sein, was man tun oder sein möchte.
Ich zum Beispiel habe kein besonders gutes Selbstbild.
Und wenn ich über mich selbst schlecht denke, mich minderwertig, unvollkommen und zum Scheitern verurteilt fühle, dann ist es wahnsinnig schwierig nicht zu denken, dass andere Leute das nicht genauso sehen.
Wenn mir das zum Beispiel nicht öfters mal Jemand sagt, dass ich genau das nicht bin, dann verlier ich mich so schnell wieder in meinen eigenen Gedanken und denke ich bedeute Niemandem mehr was und ich sei unnütz und nicht genug liebenswert. Und genau dann trau ich mir gar nichts mehr zu und kann nicht tun und sein was ich tun möchte und sein will. Selbst die kleinsten Dinge trau ich mir dann nicht mehr zu.
Ich weiß, dass es falsch ist so zu denken, aber das ist so ein Automatismus in meinem Gehirn, der sich verselbstständigt. Ein kleines Monster in meinem Kopf, dass mir einreden will ich sei Nichts.
Doch ich bin so dankbar für alle Menschen denen ich was bedeute, auch wenn es nicht viele sind.
Es ist so viel wert wenigstens ein paar Menschen an seiner Seite zu haben, vorallem in schwierigen Zeiten, die dir immer wieder den Kopf aus der Schlinge ziehn und dir zeigen, dass du nicht wertlos bist.
Und wenn es manchmal auch nur einer ist, der dir sagt, dass du keine Henne bist. <3
( Nichts gegen Hennen und Hühner, die sind mit Sicherheit nicht weniger wert als ein Adler! ;))
raupenimmersatt am 11. April 15
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Geb mir einen Namen!
Seit meinem 14. Lebensjahr leide ich unter einer Essstörung.
Über zwei Jahre lang litt ich unter Magersucht, welche dann in eine Bulimie mündete.
Doch es ist schwer meine Essstörung klar zu benennen, da es keine typische Bulimie ist.
Ich versuche es kurz zu beschreiben: Ich habe wechselnde Phasen von übermäßigem Essen und restriktivem Essverhalten, teilweise mit Erbrechen.
Man könnte allerdings auch sagen, dass ich unter Binge Eating leide und ständig versuche durch Diäten und Hungern dagegen anzukämpfen.
Dadurch kommt es logischerweise zu großen Gewichtsschwankungen.
Durch diese immer wiederkehrende Gewichtsabnahmen und die darauf folgenden, für mich viel belastenderen Gewichtszunahmen und mein sehr geringes Selbstbewusstsein, hat sich im Laufe der letzten drei Jahre eine starke soziale Phobie entwickelt.
Diese Angst war und ist so groß, dass ich schon mehrere Ausbildungen abgebrochen habe. Momentan bin ich arbeitsunfähig, erhalte Sozialhilfe und bin vorrübergehend wieder bei meinen Eltern untergekommen.
Allerdings ist von meiner Therapeutin ein betreutes Wohnen vorgesehen. Ich befinde mich momentan in einer Therapiepause und hoffe, dass ich demnächst wieder meine stationäre Therapie fortsetzen kann.
Ich falle allerdings manchmal wochenlang in eine tiefe depressive Phase, meist dann, wenn ich wieder zugenommen habe. Dann geh ich gar nicht mehr raus und vernachlässige Alles was mir noch geblieben ist.
Dies erschwert es mir noch zusätzlich meine Therapie fortzusetzen, und zu den vereinbarten Gesprächsterminen zu erscheinen.
Es ist eine sehr schweirige Zeit durch die ich gerade gehe... ich hoffe nur, dass ich sie irgendwann hinter mir lassen kann. Und vor allem, dass ich jetzt den Mut finde wieder nach vorne zu schauen.
Manchmal allerdings verliere ich den Glauben daran.
Natürlich träum ich von einer schönen Zukunft und habe Wünsche und Vorstellungen für mein weiteres Leben. Aber wann sind jemals meine Wünsche in Erfüllung gegangen und Träume wahrgeworden?
Mit jedem Jahr, das vergeht, hab ich das Gefühl, dass es schlimmer wird und dass mein Leben an mir vorbeizeiht, mein ungelebtes, verpasstes Leben. Ich sitze im Warteraum und warte auf Besserung, darauf, dass auch mir endlich mal das Glück auf den Kopf scheißt.
Es ist so eine grausame Anreihung von Krankheiten, die mir komplett mein Leben versauen. Sie schotten mich komplett ab, ich bin manchmal nur noch am verzweifeln. Anstatt ein Leben auf der Überholspur zu führen, findet meins auf dem Standstreifen statt.
Vielleicht bin ich zu schwach um es zu schaffen, wer weiß das schon? Aber ich weiß, dass ich dieses Leben so nicht mehr führen will. Es ist nur noch eine Qual.
raupenimmersatt am 10. April 15
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