Farbenblind
Ich muss aus meinem Kopf raus, denn er ist gefährlich. Er beheimatet zu viele schlechte Gedanken über mich, die immer dann auftauchen und mich manipulieren, wenn ich allein mit mir bin.
Ich brauch Ablenkung vom Nachdenken, ich brauch Aktivität statt Passivität. Einfach machen ohne nachzudenken.
Denn wenn ich nachdenke, bauen sich Türme möglicher Katastrophen in meinem Kopf auf und die Angst stappelt sich um ein Vielfaches. Da ist so viel Angst vor Allem was kommen könnte, Angst vor Veränderung.
Und vor lauter Angst seh ich das Schöne was um mich ist und auch in mir steckt nicht mehr.
Ich seh das Bunte im Farbenmeer nicht mehr.
Bin ich farbenblind, oder kann ich wieder lernen die Eintönigkeit aus meinem Leben zu vertreiben?
Bin ich vielleicht dabei vor lauter Sehnsucht, Vermissen und Angst zu zerbrechen oder stehe ich grad erst wieder auf um auf das zu blicken was da ist, anstatt auf das was fehlt?
Ich weiß es nicht.
Ich weiß nicht was noch kommt und manchmal vergesse ich was war.
Ich bin einfach noch froh zu leben, denn das war nicht immer so selbstverständlich für mich. Und ich weiß jetzt, dass ich es nicht aufgeben will, egal was kommt und was geht.
Jeden weiteren Tag überstehen, das ist schon mehr als ich mal glaubte zu können. Und vielleicht ab und zu kleine schöne Momente an schönen Tagen erleben, das macht es doch so wertvoll und ist so berreichernd.
Ich hab zu oft gedacht "ich kann nicht mehr" und hab es dann doch irgendwie geschafft.
Ich bin mir sicher irgendwie wird es für mich weitergehen, vielleicht gut oder auch weniger gut, aber es ist zumindestens gut genug, weil ich das auch bin.
Auf Vieles werde ich kein Einfluss nehmen können und an Vielem immer noch scheitern.
Aber mit jedem Tag gewinne ich auch, mit jedem Tag lerne ich dazu, mache andere Fehler und Erfahrungen und wachse daran.
Und ich glaube fest daran, dass ich irgendwann irgendwo ankommen werde.
Ich will wieder Farben sehen, will gelb von grau unterscheiden können, den Regenbogen hinunter rutschen und im türkisenen Meer mit bunten Fischen tauchen. Ich will im Bunt der Hoffnung zuhause sein.
Denn ich weiß, in meiner Zukunft scheint die Sonne.
raupenimmersatt am 25. August 16
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