Veränderung
Ich brauch Veränderung...
Oft bin ich einfach müde.
Ich hab mich sattgesehen an meinem Spiegelbild, mich sattgehört an meiner Stimme und mich kaputtgefahrn in meinen Gedankenbahnen.
Ich bin erschöpft von mir selbst.
Fühl mich getrieben, wie ein Flüchtling vor mir selbst, doch gleichzeitig auch gefangen in mir.
Ich mag mich lachend nicht, doch genauso wenig jammernd.
Ich mag meine Gestalt nicht, mein Auftreten nicht, mein Aussehen nicht.
Ich hab mich ganz schmerzhaft vergessen.
Hab den Inhalt jedes Schrankes aufgegessen.
Obwohl ich das nie wollte
und erst recht nicht durfte oder sollte.
Wär ich sonst an Einsamkeit und Leere erstickt,
hätte meinen geringen Überlebenswillen fortgeschickt?
Ich weiß es nicht.
Alles was ich weiß, ist, dass ich zu müde bin um zu schlafen, zu laut um zu schreien und zu leise um still zu bleiben.
Die fundamentale Härte dieses unausweichlichen Lebens,
erdrückt mich und ich renne im Slalom vergebens.
Von allen Seiten strömt es auf mich nieder, und mir wurde und ist es zu viel obwohls mir eigentlich zu wenig ist.
Ich war auf der Suche, und hab gefunden, aber das Falsche.
Und ich lande immer wieder dort, wo ich schon war.
Ich komm nicht zur Ruhe, ich nehme zu viele Dinge wahr, ich fühl mich unzureichend, niemals genug und von minderem Wert.
Jede noch so kleine Kritik an mir lässt mich innerlich zusammenbrechen wie ein Kartenhaus.
Ich schwanke, ich wackel hin und her und steh niemals fest auf beiden Beinen.
Und ich ertränke meine Sorgen und Nöte und meinen Kummer in Fressanfällen und spül sie dann die Toilette runter.
Ab ins Meer damit..wer brauch das schon.
In der Kanalisation sind Gefühle besser aufgehoben als in mir drin.
Ich implodiere sonst.
Ich kann doch garnicht damit umgehen.
Hab ich das jemals gelernt?
Hab ich jemals einen eigenen Willen gehabt oder mich nur versucht anzupassen um gefallen zu wollen?
Mein einziger Wille an den ich mich erinnere, ist immer das zu wollen, was andere für mich oder auch für sich wollen und dem dann zu entsprechen.
Wenn ich bin, wie ich sein soll, dann bin ich vielleicht irgendwann ausreichend, vielleicht sogar gut.
Doch je mehr ich mich bemühte, desto weniger hab ich erreicht und schaffen können.
Und jetzt schon seit mehreren Jahren hab ich anstatt der vergeblichen Versuche ein anderes Ventil gefunden.
Ich trage Hunger in mir.
Unendlich und unstillbaren Hunger.
Ich bin dauerhaft ungesättigt.
Und ich trage ein "falsches Selbst" in mir.
Wer bin Ich?
Was will ich?
Was macht mich aus?
Was interessiert mich?
Was mag ich und was nicht?
Wo will ich hin?
Was sind meine Träume?
usw...
Ich hab keinen blassen Schimmer?
Wie auch?
Wie soll ich eine dieser Fragen je beantworten können, wenn ich nicht weiß, ob meine Antwort auch richtig für andere ist?
Ich muss doch gemocht werden, sonst verkümmere ich, ich brauch doch Aufmerksamkeit und Zuwendung, man muss mich doch gut und toll und schön und stark finden.
Oder ich muss zumindest mein "Ersatzmittel" ausleben dürfen, das mir kurzfristig Befriedigung schenkt und die Leere in mir vortäuscht zu füllen.
Ich fühl mich so verbraucht...
So müde...
Mir ist schlecht...
Ich brauch Veränderung...ganz dringend.
raupenimmersatt am 22. Januar 17
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