Mittwoch, 6. Juli 2016
Mut
Wohin wohl all die Fragen führen, die in keinerlei Antwort münden?

Ich bin so unstabil, kippe beim kleinsten Luftzug aus den Latschen.
Ein einziges Wort kann mich fallen lassen und runterziehen, ich bin eine Vase, die schon 1000 Mal zerbrochen ist und wieder zusammengeklebt wurde.
Immerhin kann ich noch die Kraft aufbringen, meine Scherben einzusammeln, zusammenzusetzen und festzukleben. Doch kaum bin ich wieder heile, drohe ich wieder zu fallen. Ich wackel hin und her und warte darauf aufgefangen zu werde.

Das mit der Selbstliebe ist unglaublich schwierig, vielleicht sollte ich mich zunächst in Selbstsakzeptanz üben? Ich weiß es nicht.
Ich weiß nur, dass da ein Monster in mir wohnt, dass ab und zu ausbricht und mir schadet, ich vergleiche mich weiterhin, ich sehe mich zu kritisch an, ich mache mir Druck, ich geb mir keine Zeit, ich bin streng und hart zu mir und ich rutsche ab.
Ich kanns nicht lassen, ich kann nicht aufhören, ich kann mich nicht aushalten wenn ich alleine bin, dann muss ich essen und kotzen, erst belohnen, dann bestrafen.
Ich kann nicht anders, es wohnt in mir, es ist Teil von mir und ich hab keinen blassen Schimmer, wann es jemals verschwinden wird.
Zu oft hab ich mir gesagt "nie wieder", es hat nie geklappt, ich kann nicht einfach aufhören.

Es gehört ne Menge Mut dazu, nein keine Menge, eine Masse, eine rießige Masse an Mut brauche ich um diesen Teil nicht nur los werden zu wollen sondern auch zu können.
Ich wünsch mir so sehr damit aufhören zu können, wünsch mir meine Schwankungen, Kränkungen, extremen Selbstzweifel, meine Müdigkeit und meine Fressanfälle weg. Ich brauch und will das nicht mehr.

Ich hab Fernweh, ich will weg hier, doch weiß nicht wie und wohin. So unstabil und wackelig, wie ich auf den Beinen stehe komm ich keinen Schritt vorwärts.
Ich bin froh, wenn sich mein Stand erstmal stabilisiert und ich sicherer bin, weniger angreifbar, Frieden mit mir und Frieden mit dem Monster in mir. Und Mut, einen rießigen Brocken Mut wünsch ich mir.



Donnerstag, 30. Juni 2016
Lebensprojekt: Selbstliebe
Ich stehe schon seit Ewigkeiten hier, vor den Schranken meiner Gedanken, die mir den Weg ins Leben versperren.
Ich will den Kopf frei kriegen von selbstzerstörerischen und schlechten Gedanken, von Minderwertigkeitsgefühlen, von fiesen Lügen gegen mich selbst.

Ich muss Niemand sein außer ich selbst, muss Niemand werden, muss Nichts tun aber darf alles tun und alles sein, und das ist vollkommen genug.

Ich will mich selbst lieben lernen, so wie ich bin, ich will mir Gutes tun, ich will mir Zeit geben, will spüren was ich brauche, will rausfinden was ich mag und was nicht.

Ich darf Alles einschränken, nur nicht meine Lebensqualität und alles was diese fördern könnte.

Ich will mich nur noch an mir selber messen, mich nicht mehr mit Anderen vergleichen und erst recht nicht mehr mit dir, dir, meinem Idealbild das in meinem Kopf rumspuckt, mein besseres Ich, das nur in meiner Vorstellung existiert. Es gibt dich garnicht.
Ich habe viel mehr Farben und Facetten als du, du bist vielleicht perfekt, ich bin dafür lebendig, und das ist tausendmal besser.

Ich will wieder aufmerksamer sein und achtsamer mit mir selbst und meiner Umwelt, ich will Rücksicht auf mich nehmen, mich an kleinen Dingen wieder erfreuen können und wieder mit mehr Gelassenheit und enspannter an die Dinge rangehen.
Denn ich weiß, dass dies der Weg zum dauerhaften Erfolg ist. Aber um Erfolg solls garnicht gehen, sondern um Mich und mein Wohlbefinden, um mein Leben, um das Glücklichsein und Gesundsein.

Ich kann durch Nichts, was ich tue an Wert gewinnen oder verlieren.
Wenn ich einfach ich selbst bin, wenn ich echt bin, wenn ich mir Gutes tue, wenn ich Dinge tue, die mir Spaß machen und meine Ziele so verfolge, dass ich mich damit nicht stresse oder unter Druck setze, dann bin ich am besten.
Ja, der Druck muss weg aus meinem Kopf und die schlechten Gedanken und die Zahlen, die mir sagen, ob ich gut oder schlecht bin, die sind doch so unbedeutend.

Ich bin doch viel mehr als mein Gewicht, als meine Leistung, meine Fitness, meine Ausdauer, mein Wissen, mein Ehrgeiz, meine soziale Kompetenz, mein Körper... ich bin viel, viel mehr als das. Und daran arbeite ich , ich will den ganzes Klumpen Ballast aus meinem Kopf quetschen und ihn mit schönen Dingen und guten Gedanken füllen. Ich will das Leben bejahen und nicht mehr davonlaufen.

Ich will mich lieben lernen, auch wenn es noch dauert und ich wieder und wieder hinfallen werde und mich selbst verurteile, will ich es dennoch ehrlich versuchen.
Ich habe erkannt durch all die tiefen, pechschwarzen Stolpergräben, dass Selbstliebe der einzige Weg ist um gesund zu sein/werden. Und diesen Weg will ich gehen.
Meine Lebensprojekt Selbstliebe startet jetzt und ich freu mich drauf, es erleichtert mich zu wissen dass ich mich selbst mögen darf, dass ich ich selber sein darf.
Ich will die Schranken öffnen und entdecken, was sich dahinter verbirgt.



Mittwoch, 22. Juni 2016
Unbreakable
Es trifft mich immer dann, wenn ich's grad am wenigsten gebrauchen kann.
Immer dort, wo es am meisten weh tut und bleibt immer viel zu lang.

All meine Pläne und Ziele und alles worauf ich mich freuen könnte, ist machtlos dagegen, mich treibt nichts mehr vorran.
Ich hab den Antrieb verloren, aber sowas von und diesmal hab ich keinen blassen Schimmer mehr, wo ich noch dannach suchen soll. Ich find ihn nicht mehr.
Und ich fall über Bord, alles fühlt sich schwer an, irgendwie verschwommen und so als hätte der Antrieb, als er fortging ein rießengroßes Loch in mir hinterlassen und es mit Schmerz gefüllt.

Ich kann nichts mehr tun, ich bin machtlos gegen diese Macht. Ich komm nicht dagegen an.

Abends schreib ich mir einen Plan für den nächsten Tag, eine To-do- Liste und während ich das tue, bin ich der festen Überzeugung, dass morgen ein guter Tag wird und meine fiese Krise jetzt endgültig vorbei ist.
Ja Abends/Nachts da gehts mir oft am besten, als läge in der Dunkelheit was Magisches, Beruhigendes und Friedliches.
Doch der Schlaf und der nächste Morgen wischt all das wieder weg.

Wenn ich morgens meine Augen öffne, liegt der Tag wie ein großes Hinderniss vor mir und eine riesige Leere macht sich in mir breit. Es lohnt sich nicht aufzustehen, es lohnt sich Alles nicht.

Jetzt kommt der Sommer, jetzt kommt ein neues Lebensjahr, aber keiner kommt um mich hier abzuholen.
Ich könnte könnte könnte viel, doch ich kann nicht.

Erst kommt das Grau und verblasst all deine Farben, dann kommt die Flut und spült sie hinfort.
Dann wird das grau zu schwarz und zerfrisst dich von innen, während du noch dagegen ankämpfst, macht sich Leere in dir breit. Dann kommt die Resignation, darauf folgt Kapitulation und schließlich die Verabschiedung.

Die Verabschiedung kann beides sein, entweder ein Neustart oder ein Ende. Entweder verabschiede ich mich an diesem Punkt von meinem Leben oder ich verabschiede mich von dem, was mir versucht das Leben zu nehmen.
Auf Wiedersehen du Dreckskrankheit, du Schwere, du zerstörrerische Macht, ich hoffe ich werde dich nie wiedersehn.

Jeder Versuch mich zu lösen ist wahrscheinlich anstrengender als untrainiert einen Marathon zu laufen oder den Mount Everest zu besteigen, aber er ist es wert. Das hoffe ich zumindest, das rede ich mir ein auch wenn ich die Kraft dazu grad nicht aufbringen kann, ich will dran glauben, dass ich es schaffe irgendwann.

Ich will irgendwann unbesiegbar sein, immun gegen diese Traurigkeit. Unbreakable.