I feel something so right
By doing the wrong thing
And I feel something so wrong
By doing the right thing
I couldn't lie, couldn't lie, couldn't lie
Everything that kills me makes me feel alive
One Republic, Counting Stars
raupenimmersatt am 26. September 16
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Ambivalenzen ohne Grenzen
Diese Welt ist seltsam...
Ich kann über soviele Dinge nachdenken und es nimmt kein Ende, geschweige denn, dass ich irgendeine Logik darin finde.
Ich komm immer wieder zu dem Schluss, dass es absolut absurd ist. Und ich kann mich nur ganz schwer damit anfreunden, dass ich keine andere Möglichkeit habe, als es hinzunehmen wie es ist und ich einfach versuchen sollte, das Beste daraus zu machen.
Aber aus irgendeinem Grund will ich das nicht akzeptieren. Ich will den Dingen auf den Grund gehen, ich will verstehen.
Ich will wissen.
Ich hab unendlich viele Fragen und unendliche viele Verwirrungen zerstreut in meinem Kopf.
Dieses Leben birgt soviele Geheimnisse in sich.
Und mein kleines Gehirn raubt mir die letzte Kraft, denn ich gerate beim Versuch zu Verstehen in einen Zustand, an dem ich vor lauter Nachdenken nicht mehr denken kann.
Ich weiß nicht ob es anderen auch manchmal so geht, dass man fast verzweifelt an seiner Winzigkeit, dass man nicht begreifen kann, was doch eigentlich greifbar sein sollte.
Dass man sich vor zu viel Sinnsuche in lauter Unsinnigkeiten verliert.
Und am Ende bleibt Nichts übrig.
Es entsteht einfach kein Ergebnis aus all der Anstrengung, die man sich macht, beim Versuch zu Begreifen.
Und dann seh ich mich an, stelle meine Existenz fest, frag mich warum das Glück oft nur in kurzen, kleinen Momenten zu finden ist und der Schmerz dagegen viel zu oft zu lange bleibt.
Ich verstehe nicht.
Und ich frag mich wo wir herkammen und wo wir hingehen, frag mich warum wir unwichtige Dinge zu Wichtigen machen und das wirklich Besondere, Wertvolle und Schätzbare so oft übersehen oder gar nicht wahrnehmen?
Warum tun wir Dinge, die wir nicht mögen. Und mögen Dinge, die uns nicht gut tun?
Ich verstehe nicht.
Ich versteh es nicht.
Diese Welt ist komisch...Oder bin doch nur ich es?
Ich denke über Glück nach, über das ewige Hoffen, über Anpassung, Bedürfnissbefriedigung, Trauer, übers Rennen und dabei nie Ankommen.
Es ist witzig, dass gegensätzliche Dinge oft so nah beieinandner liegen. Liebe und Hass, Glück und Trauer, Leben und Tod, Lachen und Weinen.
Manchmal ist Glück für mich das bloße Ausbleiben von Katastrophen.
Es tut schon ganz gut, wenn sich der Sturm eine längere Zeit mal legt und mir mal nicht so ruckartig den Boden unter Füßen wegzieht.
Und manchmal bricht vielleicht nicht das Herz, sondern etwas von alten verkrusteten Mustern auf und setzt neues, Leichtes, Heilendes frei...
Das ist Glück.
Glück ist die Dankbarkeit eines Hundes zu spüren, deine Lachfalten, warme Sonnenstrahlen auf der Haut, das erste Glas Wasser nach dem Sport, ein Mittagsschlaf, für einen kurzen Moment nichts und Niemanden zu vermissen.
Ist es nicht auch Glück, dass wir Schmerz fühlen können, dass wir merken, wenn etwas ganz fürchterlich in uns brennt? Wenn man vor Sehnsucht fast verzweifelt ,wenn man Angst hat vorm Verlassenwerden, Angst vor dem Tod, wenn wir trauern oder bluten, einsam sind, die Nähe vermissen, schreckliche Erinnerungen wieder hochkommen usw...
Ist es nicht pures Glück, wenn man merkt, dass der Schmerz wieder nachlässt, wenn sich Narbengewebe und Verkrustungen um unsere Wunden legen? Es juckt vielleicht noch ein bisschen, aber es tut nicht mehr weh.
Stell die vor, irgendwann tuts nicht mehr weh, es beginnt zu heilen vom ersten Moment der Veletzung. All die Tränen, all das Leid, all der Kummer und all die Not sind der Prozess der Heilung.
Es ist nur wichtig durchzuhalten.
Ich muss nicht sofort wieder aufstehen, ich darf auch liegenbleiben, darf mir auch ein Loch buddeln und mich mal kurz im Erdboden verkriechen.
Ich darf schreien, brüllen, heulen, meine Wunden wieder aufkratzen und von vorne anfangen so oft ich es brauch.
Vielleicht geht es nicht darum, dass es uns immer gut geht, auch wenn wir ständig dannach streben. Auch schlechte Zeiten gehören dazu und müssen durchlebt werden, sie sind gut, sie sind menschlich und lebendig. Sie lehren uns das Glück zu schätzen zu wissen und sie lassen uns wachsen.
Ich hasse meine Tiefs aber ohne sie gäbs keine Hochs. Und Heute bin ich auch jedem Sturz dankbar, dafür dass ich nie zu tief gefallen bin. Es gibt mich noch und mir geht es gut.
Auch wenn ich mich zerfrage jeden Tag, wenn ich mir wünsche, dass irgendjemand kommt und meinen Wissensdurst stillt.
Und auch wenn ich noch viel lebendiger sein möchte, will dass mir Jemand die Sehnsucht auszieht und die Traurigkeit aus dem Gesicht wischt.
Ich wünsch mir noch viel mehr. Es gibt so eine große Bandbreite von Gefühlen, ich will sie alle fühlen, ich will mich in jedem einzelnen wühlen, bis es mich ganz umgibt und dann will ich ausbrechen.
Ich bin hier noch lange nicht fertig und noch lange nicht bereit zu gehen. Ich will noch mehr Gesichter sehen, noch mehr Stimmen hören, noch mehr Tage erleben, mich noch viel mehr in meinen Gedanken verlieren, noch viel mehr ich selbst sein, noch viel mehr Mensch sein und die Seltsamkeit dieser Welt, der Vergänglichkeit oder Ewigkeit noch viel mehr nicht verstehen.
Zwischen wollen und nicht wollen liegen manchmal auch nur ein paar Worte, oder ein kleiner Gedanke.
Vielleicht ist auch der Tod garnicht das Ende und überhaupt nicht so tragisch wie wir denken.
Das Leben tut doch eigentlich viel mehr weh als der Tod. Vielleicht wär Alles garnicht so schmerzhaft, wenn wir keine Angst vorm sterben und damit vor dem Ungewissen hätten.
Ach...was weiß denn ich. Ich habe soeben wieder meine eigene Gedankengrenze erreicht, der Punkt an dem ich vor lauter Nachdenken nicht mehr denken kann.
Ich komm zu keinem Fazit für mich selbst.
Kann nichts draus schließen, ich bin leer und doch so voll und so tief.
raupenimmersatt am 25. September 16
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Farbenblind
Ich muss aus meinem Kopf raus, denn er ist gefährlich. Er beheimatet zu viele schlechte Gedanken über mich, die immer dann auftauchen und mich manipulieren, wenn ich allein mit mir bin.
Ich brauch Ablenkung vom Nachdenken, ich brauch Aktivität statt Passivität. Einfach machen ohne nachzudenken.
Denn wenn ich nachdenke, bauen sich Türme möglicher Katastrophen in meinem Kopf auf und die Angst stappelt sich um ein Vielfaches. Da ist so viel Angst vor Allem was kommen könnte, Angst vor Veränderung.
Und vor lauter Angst seh ich das Schöne was um mich ist und auch in mir steckt nicht mehr.
Ich seh das Bunte im Farbenmeer nicht mehr.
Bin ich farbenblind, oder kann ich wieder lernen die Eintönigkeit aus meinem Leben zu vertreiben?
Bin ich vielleicht dabei vor lauter Sehnsucht, Vermissen und Angst zu zerbrechen oder stehe ich grad erst wieder auf um auf das zu blicken was da ist, anstatt auf das was fehlt?
Ich weiß es nicht.
Ich weiß nicht was noch kommt und manchmal vergesse ich was war.
Ich bin einfach noch froh zu leben, denn das war nicht immer so selbstverständlich für mich. Und ich weiß jetzt, dass ich es nicht aufgeben will, egal was kommt und was geht.
Jeden weiteren Tag überstehen, das ist schon mehr als ich mal glaubte zu können. Und vielleicht ab und zu kleine schöne Momente an schönen Tagen erleben, das macht es doch so wertvoll und ist so berreichernd.
Ich hab zu oft gedacht "ich kann nicht mehr" und hab es dann doch irgendwie geschafft.
Ich bin mir sicher irgendwie wird es für mich weitergehen, vielleicht gut oder auch weniger gut, aber es ist zumindestens gut genug, weil ich das auch bin.
Auf Vieles werde ich kein Einfluss nehmen können und an Vielem immer noch scheitern.
Aber mit jedem Tag gewinne ich auch, mit jedem Tag lerne ich dazu, mache andere Fehler und Erfahrungen und wachse daran.
Und ich glaube fest daran, dass ich irgendwann irgendwo ankommen werde.
Ich will wieder Farben sehen, will gelb von grau unterscheiden können, den Regenbogen hinunter rutschen und im türkisenen Meer mit bunten Fischen tauchen. Ich will im Bunt der Hoffnung zuhause sein.
Denn ich weiß, in meiner Zukunft scheint die Sonne.
raupenimmersatt am 25. August 16
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