The EARTH without ART is just EH.
Es gibt ein paar Dinge in meinem Leben, die ich festhaten möchte. Die mir selbst dann noch Freude bereiten, wenn ich ganz unten, zerstört und am Boden bin.

Und ich hätte Angst, dass mir der Tod sie wegnehmen würde, wenn ich mich für ihn entscheide.
Gäbe es diese Dinge nicht, würd mich wahrscheinlich kaum noch etwas hier halten.

Es ist das Schreiben, die Philosophie, die Poesie, das Bildliche, die Sprache, der Ausdruck, die Kunst, die Zeichnung.
Das sind Details, Schriften, die Zierde, Farben und die Schönheit.
Bilder und Fotos, Momentaufnahmen, Geschichten, Lieder und Songs mit Tiefgang, einem Fazit, einem Appell oder einer Moral.

Aber auch Gerüche, neue Düfte, sowieso so manche Prozesse der Entwicklung, weniger die Schmerzvollen, als vielmehr die, die echtes Lachen oder Grinsen hervorrufen.

Ich mag Gespräche, Verflechtungen die so leicht sind und dennoch so tief, Sarkasmus und Ironie, Späße. Wortwitze, jugendlicher Audruck und Naivität.
Wörter in jeglicher Form und Konstellation.

Ich häng an Andersartigkeiten, an Vielseitigkeit und Vielfältigkeiten, an Zusammenhaltsgefühlen, Inhalten, Bedeutungen und Erläuterungen.

An Unsinnigkeiten und Stimmigkeiten, an schönen gemeinsamen Erinnerungen, Begegnungen, Berührungen, Bewegungen und Beziehungen mit oder auch ohne Bezug. An Wahrheiten und Ehrlichkeit.

Ich mag Befreiung und den Lastenabfall nach langem, mühsamen tragen und ertragen.

Ich mag es sich zu unterhalten, gegenseitiges Ärgern ohne dabei ernst zu bleiben und wissend, dass man am Ende wieder darüber lacht.

All das will ich nicht vermissen müssen, genauso wenig wie dich und auch die Chance darauf nicht, nochmehr Menschen, wie dich zu treffen.

Drum scheut es mich doch etwas vor dem Tod, denn wer kann mir garantieren, dass ich das Alles mitnehmen darf?
Gibt es im Himmel überhaupt Papier und Stift, oder ist es dort garnicht mehr nötig, irgendetwas festzuhalten, weil eh schon alles fest ist?

Mir würde auch Einheit fehlen, Heilung, Mut, Leichtsinn, Hilfsbereitschaft, Partnerschaft und Nähe.
Sowie Begeisterung, Empathie, Unfug und Flausen im Kopf.

Gäbe es nach dem Tod auch noch Vorfreude und Nachfreude und Dich und Mich und uns zusammen in ewiger Verbundenheit?
Gibts dort Überraschungen, unerwartete Vereinigungen und Begleitung?

Mir würde auch die Sehnsucht fehlen und vorallem das Gefühl, endlich das zu bekommen, was man vermisst.
Was mich hier hält sind Werte, Endlichkeit, Schätze, Kreativität, Gestaltung und Tanz, nichts Statisches sondern eher sowas Fließendes.

Ich mag den Schreibfluss, Bücher, Einzelheiten und die Liebe.
Schöne Gefühle und sprunghafte Schübe nach vorne und den Frieden mit sich selbst zu schließen.
Ich mag Hunde, Treue, schöne Augen, Grübchen, Sommersprossen und Lachfalten...

Ja, an all diesen Dingen häng ich viel zu sehr, und die Angst vor dessen Verlust,
lässt mich zweifeln an meinem Lebensüberdruss.




fero am 13.Okt 16  |  Permalink
Meine Bemerkung
Ich bin schon älter, darum wage mich Dir Du zu sagen. Ich fand Deine blogs und begann sie zu lesen. Ich weiß nicht warum, aber habe Gefühl, ich soll Dir meine Gedanken dazu schreiben. So tue ich es. Vielleicht wird es Dir bisschen helfen.
Es ist fabelhaft, dass du ganz offen über Deine Schwachheiten schreibst. Wenn wir aufrichtig sind, können wir Hilfe bekommen. Hilfe im Leben braucht jeder von uns, wir sind hier auf der Welt um einander zu helfen. Ich denke, was uns Glück bringt, ist Leben für die anderen. Solange wir nur egoistisch denken, werden wir nie zufrieden sein. Jemand lebt für seine Kinder, seine Frau, seinen Mann, anderen nur für sich selbst… Wir treffen jetzt sehr viele “Sklaven von eigenen Leib”, es sind traurige Personen.
Dein Satz:“Ich kann mich ganz wunderbar in meiner Gedankenwelt verlieren und vergesse dabei, dass die Welt da draußen nicht aus Gedanken besteht, sondern aus Taten” gefällt mir. Gerade die Taten sind wichtig. Wir sind nicht auf der Welt umsonst. Unser Leben hat Sinn. Wer lebt sinnlos, hat ganzes Leben verdorben.
Ich kenne zum Beispiel einen Mann von Europe, der im Iran im Gefägniss war. Er hat früher viel Zeit bei Computerspielen, sinnlosen Videos und TV verbracht. Gerade im Gefängnis wurde er sich bewusst wie leer sein Leben war. Dann hat in Kerkerzelle ein Buch über sein Leben geschrieben und damit half vielen anderen Leuten.
Auch andere Deine Aussage gilt auch für mich:“Ich weiß nur, dass da ein Monster in mir wohnt, dass ab und zu ausbricht und mir schadet”. Lösung sehe ich nur im Glauben. Ich glaube an Jesus, also ich kämpfe mit diesen Monster mit Seiner Unterstützung. Wenn du nicht gläubig bist, kenne ich kein Mittel um diesen Kampf zu besiegen.
Ich wünsche Dir viel Glück in diesem alltäglichen Kampf.

raupenimmersatt am 14.Okt 16  |  Permalink
Dankeschön!
Vielen Dank für deine Bemerkung.
Wünsch dir auch viel Glück.