Therapeutenbeziehung
Oft will ich einfach nur hören, dass du mich magst.
Doch weil du das nie sagts,
sag ich zu dir: Ich mag dich sehr,
zurück kommt dennoch nicht viel mehr.

Ich weiß schon woran das liegt, denn was uns verbindet ist keine richtige Verbundenheit,
es war nur Mittel zum Zweck.
Doch der Zweck trat bisher noch nicht ein,
hat sich wohl zu gut versteckt.

Und wir beide?
Was heißt das für uns?
Es heißt, dass ich mich an dich hänge,
ich ziehe den Prozess in die Länge.
Ich geb mich dir hin,
zeig dir, wie ich bin.
Aus anfänglicher Skepsis und Verschlossenheit
wurde Offenheit und Dankbarkeit.

Weißt du, meine Innenwelt ist rießengroß
und nur vor dir kann ich mich aufklappen, wie eine Landkarte.
Jeder Punkt auf ihr hat was zu sagen,
vor dir trau ich mich es zu wagen.

Meine Flüsse sind eiskalt, meine Täler tief und meine Berge viel zu hoch.
Wir verbinden Orte, setzen Nadeln, kreisen ein, streichen durch und beschließen besser nicht überall hinzugehn oder zu sein, und auch nicht Alles zu verstehn.
Du gibst mir Weisung für eine mögliche Lösung.
Du bist mein Oxygen.

Du sagts, es ist alles nachvollziehbar für dich, Niemals zuvor hat Jemand mit mir zusammen an diesem Strang gezogen.

Ich lerne und wachse,
stelle fest, es ist nicht nur ne Kleinigkeit.
Du bleibst geduldig, distanziert aber trotzdem dabei.
Doch mir passt das nicht, ich werf dich da ganz rein.

Bitte dich, abzugeben und in meine Welt einzutreten, bitte dich Teil zu sein.
Du sagst klipp und klar
Nein, das darf nicht sein, weißt mich ab.
Ich prall gegen deine Hand, der Aufschlag tut weh.
Ja, ist schon okay, ich versteh
und geh.

Jetzt muss ich vom therapiert werden erstmal repariert werden.
So ein Mist aber auch.