Punkt...?
Ich vertraue dir!
Und ich weiß, wir kriegen das hin, auch wenn ich für den richtigen Weg noch blind bin.
Ich seh nur meine eigenen Fehler, meine zum scheitern verurteilten Versuche, mich von allem zu lösen.
Ich würd auch am liebsten genau wie du, manchmal den Kopf in den Sand stecken und nix mehr vom kämpfen und weitergehen wissen.
Und so fall ich immer wieder aus mir raus, auf den dreckigen Boden und bleib ne Weile liegen.
Wenn man ganz unten ist, dann brauch man wenigstens keine Angst vor weiteren, tiefen Fällen haben.
Und wenn man nichts hat, dann kann man auch nichts verlieren.
Doch jetzt hab ich dich, und das schließt das Aufgeben plötzlich total aus.
Ja, Aufgeben is nicht mehr, kann ich mir nicht mehr erlauben. Fallen ja, liegen bleiben auch, doch das Wiederaufstehen ist ab jetzt die Konsequenz jedes Sturzes.
Meine Gedanken drehn sich in endlosen Kreisen, ich machs mir selbst zu schwer. Das Grundgefühl nie auszureichen und nie etwas zu erreichen, sticht mich regelmäßig nieder und knockt mich aus. Ich geh K.O.
Entschuldigung, wenn ich doch nur könnte, glaub mir, ich würde.
Ich würde alles für dich tun, versprochen ist versprochen, ich trag dich durch all die schweren Wochen.
Wenn ich könnte, halt ich alles für dich auf, damits dich nicht überrollt.
Und ich halt alles für dich an, damit du Zeit gewinnst.
Ich leg mich mit jedem deiner Monster an und zwing sie in die Knie.
Ja wenn ich könnte, glaub mir, ich würde.
Ich will alles für dich sein, alles für dich tun, will dein Antrieb und dein Auftrieb sein, dein Landeplatz und dein Hafen, in dem du sicher bist.
Du darfst alles bei mir sein, sei wütend, aufgedreht, müde, schwierig, schlecht gelaunt oder abweisend.
Ich vertrau dir!
Doch ich stoß mich an mir selbst, ich renne gegen Türen, die eigentlich offen sind, velauf mich und find den richtigen Weg nicht.
Ich mag dein Gesicht, schau dich gerne an. Und jedesmal wenn ich dich ansehe, denk ich mir ganz heimlich "verdammt, ich lieb dich einfach so sehr!"
Und dieses Gefühl, wo kam das eigentlich her?
Und warum kann ich nicht sein, wie ich gerne wär?
Wenigstens für dich.
Ich bin vieles, doch stark genug bin ich sicherlich nicht.
Und so treib ich hinfort, irgendwo hin, an nen anderen Ort. Weil ich nicht weiß, wie ich richtig bin, nicht weiß, was ich sagen soll, sodass es immer passend ist.
Und weil ich mich selbst kaum ertrage, in dieser Lage zwischen meinem gespaltenen Ich und der schlechten Aussicht auf Besserung und zwischen all den Schreien in mir und den Kämpfen, die ich austrage, ohne Chancen auf Sieg.
Ich muss weg, zieh mich zurück in mein Versteck.
Denn all das da draußen, ist zu viel für meinen Kopf und mein Herz und all die dazwischen liegenden Zwischenräume.
Und du bist zu viel, weil ich viel sein will für dich, doch das geht so schlecht, wenn ich mir selbst zu wenig bin.
All die Zweifel zerfressen mich täglich.
Ich finde keinen Frieden, finde keine Sicherheit, finde dich nicht mehr und mich erst recht nicht.
Ich setz ein Punkt dort, wo eigentlich ein Komma hinkommt, weil es noch weitergehen muss, ich aber nicht mehr rennen kann.
Ich bekomm die Sprünge nicht hin und erst recht nicht die Landung, es ist mir zu steinig und ich bin zu empfindlich und zu empfänglich für Traurigkeiten.
Nirgendwo Zuhause, überall verloren.
Gefühle ausschalten hab ich probiert, doch sie wollen raus und ich halte ihre Intensität und Dauer kaum noch aus.
Ich halte mich und meinen schwankenden, dreckigen Boden, auf dem ich stehe kaum noch aus, und meine Atmung flacht ab, der Sauerstoff wird knapp.
Ich wollt dir so vieles sagen, will dir so vieles geben, will gut und richtig und besser sein, als alles das, was vor mir war.
Doch ich werds nie schaffen und würd deswegen jetzt gern lieber wieder rückwärts gehn, da ist der Weg wenigstens gepflastert, da kenn ich mich wenigstens aus.
Ich setz den Punkt dort, wo eigentlich ein Komma hinsollte. Doch meine eigene Feigheit erlaubt mir keinen Nebensatz, kein Bindestrich und auch kein Semikolon.
Doch vielleicht gesellen sich zu dem einen, bald noch weitere Punkte, weil jener erste nicht allein sein will.
Und so wird aus einem "beendenden Punkt" ein hoffnungsvolles "Fortsetzung folgt", und das zumindest schließt nicht aus, dass ich mich doch nochmal umdreh und wieder Vorwärts lauf.
...
raupenimmersatt am 19. Dezember 16
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