Lächelnde Wut
Ich fühle mich als würde ich zerfallen
doch ich lache
Weil ich immer vergesse, wer ich bin.
Weil ich immer meine nur zu enttäuschen.
Weil ich nicht weiß, was übrig bleibt, wenn die Mauer fällt
Und nicht weiß, ob ich springen soll und wenn ja wohin?
Ganz schön kaputt hier
Ich hab Angst, dass alles vergeht,
dass alles zerbricht
Und mich niemand versteht
Ich fühle mich als würde ich zerfallen
doch ich lache.
Lächelnd in der Seifenblase tanzen, und wenn sie platzt dann fall ich und das wird sowieso passiern.
Du sprichst von nem Berg und ich muss einfach loslaufen, doch dass ich laufen nie gelernt habe, hast du nicht bedacht.
Du sprichst von offenem Wasser, nem Meer und ich soll einfach losschwimmen, du schubst mich, doch dass ich schwimmen nie gelernt habe bedenkst du nicht und ich ertrinke hilflos in den Fluten.
Du schaust mir zu.
Du raubst mir Energie.
Du bist Gift,
doch gegen dich weiß ich kein Mittel.
Du vereinnahmst mich
...
immer noch.
Bist passiv präsent.
Überall hör ich dich.
Überall seh ich dich.
Vernehme dich.
Überall beeinflusst und behinderst du mich.
Ein gewaltiger Teil von dir steckt auch in mir und sperrt mich ein,
hält mich ganz klein.
Die Freiheit die ich jetzt habe macht mir Angst, weil ich sie nie hatte.
Ich schrecke davor zurück, sie wirkt so bedrohlich. Verkriechen, verstecken und hoffen das Jemand kommt, unter die Bettdecke schaut und mir da raus hilft.
Ich kann nicht allein.
Bin doch viel zu klein.
Brauch nochmal deine Hand,
dein Zunicken, dein "Okay"
Sag mir, dass ich darf, dass ich nix falsch mach, dass ich richtig bin und all das schaffen kann, was ich will.
Und bitte sag mir, dass ich wollen darf.
Noch einmal lächeln und sagen "gut gemacht" noch einmal Stolz in deinem Blick.
Lass mich frei.
Ohne Dich bin ich Nichts.
Ohne deinen Kompass verlauf ich mich.
Oder etwa nicht?
Ohne Dich, bin ich all das, was ich mit dir nie gewesen bin.
Ohne dich bin ich zum allerersten mal nur ICH.
Und vielleicht ist das garnicht schlecht?!
Vielleicht kann ich mich selbst befreien und brauch dich dazu nicht?
Vielleicht muss ich mich nicht ausschalten, nicht abschalten, nur all die Wut mal rausschreien, mich mal nicht zusammenreißen, sondern durchdrehn, anecken ohne mich dannach zu verstecken.
So viel Wut ...
In mir explodiert es, ich will ausrasten, um mich schlagen, will Alles kaputt machen.
Ich will schreien bis ich keine Luft mehr bekomme und blau anlaufe.
Ich will mich austanzen, fucking freaky sein dürfen.
Nicht langsam laufen, nicht anständig sein, nicht immer lächeln, sondern Grimassen schneiden, den Boden überfluten und mich darin wälzen.
Ich will trampeln, Farbe an die Wände schmeißen, mich anmalen.
Nicht erwachsen sein, bloß nicht vernünftig sein. Ich will nicht reden, ich will singen, schreien, platzen, toben, treten.
Ich will gesehen werden, meine Wut nach außen tragen.
Davonfliegen und roten Staub hinterlassen bis ich endlich frei sein kann.
raupenimmersatt am 26. April 17
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