Freitag, 28. Oktober 2016
Kaltes Herz
Starkes Organ,
ich verfalle deinem Wahn.

Dein Schlag,
100 000 Mal am Tag.

Du schlugst ganz tief,
während ich einsame Träume durchlief,

schlägst du unaufhörlich, massiv.

In des Mutters Brust,
schlägt das kalte Herz.
Als gäb es auf Erden kein Verlust
und auch kein Funken Schmerz.

Sieht dem Kind in dessen große Augen,
hungrige, gierige Augen,
wollen jegliche Zuwendung aufsaugen.
Voller Sehnsucht nach Vertrauen,
suchen sie ein Fundament um sich aufzubauen.

Doch sie wird nicht getroffen,
als wäre sie in des Kindes überschwänglicher Liebe nicht ersoffen.
Sie wird nicht berührt,
als wäre sie von unmenschlichen Wesen geführt.

Als truge sie Dämonen und Bitterkeit in sich,
die bisher jeglicher Form von Liebe entwich.

Des Kindes stummer Schrei bei Nacht,
als es fröstelnd von der Herzenskälte schreckhaft erwacht.
Das Kinderherz, es gibt und verlangt,
dabei um fehlende Berührung und Nähe bangt.

Wie werde ich erreichen?
Wie setze ich ein Zeichen,
dem kalten Herze zu entweichen?
Sodass es fähig ist, mir wieder etwas Wärme zu reichen.

Warum hast du dich in Kälte verlorn?
Weshalb werden all deine Blüten verdorrn?
Neue Knospen wurden gebor'n,
doch des fehlenden Herzens Begierde,
erlöscht dessen aufkeimende Wachstumszierde.

Kam nie ein Lob über schmale, blasse Lippen.
Kein austrinken lassen, nur ein wenig nippen.
Da war kein vor Freude ausflippen
und kein gewagter Sprung über des Kindes Angst- und Sehnsuchtsklippen.

Immer durstig, immer dürftig zurückgelassen.
Wie leere Pfandflaschen an Supermarktskassen.

Und des Kindes Schrei erlischt bei Zeiten.
Es flieht in ferne Weiten.
Geht auf Suche nach and'ren Anschlussmöglichkeiten.
Doch ewiglich still, wird Leere es begleiten.

Was du nicht hattest auf deinen frühen ersten Wegen,
das musst du dir jetzt selber geben.
Oder zumindest selbst, nach dessen Finden streben.

Zurück bleibt jedoch für immer eine Lücke,
wenn du Glück hast, tuts nur ein bisschen weh,
so wie der Stich einer Mücke.
Doch fehlen dir noch weitere Stücke
und um dich zu halten die nötige Krücke,
wird es dich zerbrechen.-
Dein eig'nes Herz kann dir keine Stärke und kein Halten mehr versprechen.

Doch der Frühling bringt uns neue Wärme.
Über den blauen, vom Sonnenlicht erstrahlten Himmel, ziehen wieder Vogelschwärme.
Um sich niederzulassen und zu paaren,
denn auch sie möchten nicht an Liebe sparen.

Und an den Bäumen wachsen wieder frische Knospen an neuen Zweigen.
Prächtige Blütenblätter werden aufsteigen,
dir die vollkommene Schönheit des Planeten zeigen.

Und du gehörst doch auch dazu,
doch mit dieser Wunde in dir, die offen bleibt,
kommst du noch nicht zur Seelenruh.
Sie blutet und schweigt,
über des eignen Leid.

Doch sieh dir all die Vögel an
und lausche deren melodischem Gesang.
Wie sie fliegen, singen
und sich verlieben.
Sei dir sicher, bald bist auch du dran.

Du kehrst Heim, auf Besuch.
Verschenkst Blumen, Kuchen und ein gutes Buch.
Auf einen neuen Versuch.
"Alles Gute zum Geburtstag,
bin gekommen, weil ich dich gerne mag."

Hast ihr lächelnd dein Geschenk und deine Hand gegeben.
Sie sieht dich an- ihr Blick ist ganz verlegen.
Wie sie da im Türrahmen steht,
mit ihrem kalt erstarrtem Herz in der Brust
und nicht versteht, um was es dir hier wirklich geht.



Freitag, 14. Oktober 2016
Nacht
Geh nicht weg.
Geb mir ein Stück Sein in deinen Augen
Lass mich nicht einschlafen mit Bauchschmerzen.
Ich hab schwere Gedanken die mir den Schlaf rauben.
Halt mich kaum aus.
Mir ist so kalt und wenn ich nicht aufpass, dann erfriere ich.
Ich muss flüchten nach vorne, doch Schwere zieht mich zurück.
Der Stillstand, ich hab Angst vor ihm.
Ich hab Angst vor dir, dass du mich nicht siehst.
Geh ich verloren aus deinen Augen?
Nein, bitte schlaf nicht vor mir ein, wo soll ich dann hin mit meinem Sein?



Sonntag, 19. Juli 2015
Kathastrophenlandschaft im Kopf
Es riecht nach Angst.
Doch du kannst dich nicht ewig verstecken aus Angst nochmal zu Scheitern.
Vielleicht ist es so, dass manche Dinge alleine nicht zu bewältigen sind. Dafür braucht es viele Herzen und Seelen und viel mehr Kraft als ein Einziger jemals haben könnte.
Es braucht viele Ohren, die auch stumme Schreie hören,
oder es braucht etwas, das lauter schreien kann als deine Lungen dir erlauben.

Es braucht viele Hände die deine halten und viel, viel mehr Worte die Trost spenden.

Aber in diesem Versteck ist nur leere Luft die einzig und allein zum atmen reicht, jedoch nicht zum überleben.

Und die hellen Augen werden dunkler und der Lebensgeist dringt durch alle Zellen nach außen.
Die Grausamkeit zeigt sich mal wieder von ihrer Schokoladenseite.

Ich liebe es, dieses ewige Labyrinth, aus dem es unmöglich erscheint hinauszufinden.
Die Einsamkeit, das nicht funktionieren und auch nicht funktionieren müssen.
Die Unerträglichkeit der eigenen Existenz, der Regen, der aus den Augen tritt, soviel Gedankenschwere, und Müdigkeit. Die Sehnsucht und das Vermissen.
Ich liebe das Alles weil ich es zelebriere.
Aber ich zelebriere es nicht weil ich es liebe.
Ich verabscheue es.

Ich liebe vielmehr Gegensätze und Wahrheiten.

Du wirst deine eigene Wahrheit schon wiederfinden, wenn du bereit dafür bist, aber wenn sie zurück kommt, dann schäme dich nicht für sie denn sie ist du und du bist sie und niemand sollte sich für sich selbst schämen.



Mittwoch, 8. Juli 2015
Sommermelancholie
Hast du etwa vergessen wie schön die Sonne ist?
Wie es war im Sonnenschein zu laufen und nichts zu vermissen ist schon so lange her.
Dir sind die Tage zu hell und die Nächte zu dunkel.
Dich selbst lieben, das konntest du noch nie.
Doch du bist stärker als du denkst.
Und ich bitte dich, leg die Zweifel weg.
Ich weiß, du hast Heimweh und Fernweh zugleich, und ich weiß, dass dein Himmel gebrochen ist, du dich verkriechen musst in deinem Schneckenhaus, damit du dich nicht zu sehr verletzt.
Du bist so sehr in Not, ich kann mir nicht vorstellen wie es dich auffrisst.
Doch die Sonne geht unter und sie geht auch wieder auf in ihrem Farbenspiel.
Halt die Augen auf, befreie dich.
Du bist nicht der Schatten, du bist das Licht.



Montag, 13. April 2015
Zerissen
Liegt dein Leben in Scherben,
bis du bereit zum sterben?

Sind die Schmerzen deines Herzen unerträglich, beißend qualvoll?
Als würden kleine Kanibalen, Pfeile nach dir werfen?

Es tut so weh, so höllisch weh.
Ich sterbe tausend kleine Tode.
Ersticke,verbrenne, ertrinke, erfriere, verblute.
Mord an meiner Seele, Mord an meinem Leben.
Ich halts nicht aus, ich muss hier raus.

Ich hab zu oft geweint, zu oft gelitten. Ich hab gelernt, das Leben ist bitter und niemals freundlich zu mir.
Blutrauschen, Herzpochen, lebensmüder Blick.
Meine Stütze ist abgebrochen, mein Halt wurde verletzt. Jetzt krümmt sich mein zerstochner Rücken, komm zurück zu mir und liebe mich!

Anders kann ich nicht weitergehn, nichtmal grade stehn.

Diese Schmerzen
treiben mir Tränen in die Augen.
Wut, Einsamkeit, Trauer und Angst läßt Leere in mir entstehen.
Wo soll ich nur mit diesen Schmerzen hin?



Samstag, 11. April 2015
Die Leidenschaft der Sonne


Die Leidenschaft der Sonne ist es zu scheinen,
das Licht,
die Helligkeit.
Sie liebt es aufzusteigen und sich in all ihrer Pracht zu zeigen.
Mal grell,
mal funkelnd,
mal stark,
mal schwach,
mal eintönig,
mal farbenfroh.
Doch immer mit großer Begeisterung.
Sie weiß, dass sie den Menschen Freude bringt.
Und tut nichts lieber als das!

Oder ist es etwa anders?

Erfüllt sie nur ihre Pflicht?
Quält sie sich?
Schwitzt sie?
Glüht sie?
Vebrennt sie sich?
Tut sie sich selber weh um anderen zu gefallen?
Um uns einen schönen sonnigen zu Tag zu Schenken?
Vielleicht empfindet sie keine Freude mehr am scheinen?

Ja, vielleicht ist es eine Leidenschaft, die nichts anderes als Leiden schafft.